Walter Vogel in die Leica Hall of Fame berufen

Auszeichnung für einen großartigen Reportagefotografen

Das Themenrepertoire von Walter Vogel ist vielfältig, sein Stil dabei unverwechselbar. Ob als Milieu-Chronist des Ruhrgebiets, weltgewandter Reisefotograf, begeisterter Zirkusgänger, nachtschwärmerischer Travestiefotograf oder aber genussvoller Espresso-Liebhaber: immer erkennt man den Chronisten seiner Zeit, den klassischen Bildreporter, der mit erfahrenem Blick und perfekter Präzision unvergessliche Bildmotive geschaffen hat. Im November wird Walter Vogel in der Leica Galerie Wetzlar für sein Lebenswerk sowie sein unermüdliches und gleichermaßen herausragendes Engagement als Fotograf geehrt und in die Leica Hall of Fame berufen. Seine Aufnahmen sind vom 14. November 2019 bis zum 27. Januar 2020 in der Leica Galerie Wetzlar zu sehen.

Portrait Walter Vogel

Heute zählt Walter Vogel zu den großen deutschen Reportagefotografen, doch seinen Weg in die Fotografie oder besser gesagt, den Mut, seine Leidenschaft für die Fotografie zum eigentlichen Beruf zu machen, hat er vergleichsweise spät gefunden. Zwar hatte er schon als Jugendlicher die Fotografie für sich entdeckt, doch nach seiner Ausbildung arbeitete er zunächst viele Jahre als Ingenieur in der Chemieindustrie. Bereits das in der Maschinenschlosserlehre verdiente Geld wurde sorgsam gespart und schon 1954 konnte er sich eine Leica IIf leisten.

Lüttich, 1973 Frau mit Hund © Walter Vogel

Mit dreißig Jahren dann ein beruflicher Neustart: Vogel begann ein Fotografiestudium bei Otto Steinert an der Folkwangschule in Essen. Gleich nach dem Examen erfolgte die Selbständigkeit, neben Werbe- und Modeaufnahmen wurde dann die Magazinfotografie wichtiges Standbein. Mit einem ersten Buch im Selbstverlag (For Sale, 1980) entdeckte Vogel eine neue Aufgabe, denn neben den Fotografien waren die begleitenden Texte ebenfalls von ihm. Spätestens sein Espresso-Buch von 1993 war der publizistische Durchbruch. Auch dieses Projekt entstand auftragsfrei, doch Vogels Gespür für das Thema – noch bevor es Trend wurde – sollte ihm eine ganze Folge von Publikationen rund um die Welt des Kaffees ermöglichen.

Junge Sportfans betrachten Boxerbeine in Düsseldorf 1956 © Walter Vogel

Längst ist eine Vielzahl von Bildbänden erschienen, die das gesamte Spektrum des Fotografen präsentieren. Mit seiner von Authentizität, Präzision und manchmal auch sublimen Humor geprägten Bildsprache gehört Vogel zu den großen deutschen Fotografen des analogen Zeitalters. Die Aufnahme in die Leica Hall of Fame ist ein weiterer Beweis der ihm entgegengebrachten Wertschätzung und der Anerkennung seines mehr als fünf Jahrzehnte überspannenden Lebenswerkes.

Stelzenläufer, Clown Enders vor der Kulisse, Spanischer National Circus, Koblenz, 1965 © Walter Vogel

Die Ausstellung

Die Leica Galerie Wetzlar widmet Walter Vogel anlässlich der Auszeichnung mit dem Leica Hall of Fame Award eine Fotoausstellung.

Laufzeit: 14. November 2019 bis zum 27. Januar 2020
Ort: Leica Galerie Wetzlar, Am Leitz-Park 5, 35578 Wetzlar
Öffnungszeiten: Mo bis Fr 10-20 Uhr, Sa u. So 10-18 Uhr
Eintritt: frei

Über den Leica Hall of Fame Award

Bilder, die die Welt berührt haben, Momente, die unvergessen bleiben: Die Leica Camera AG beruft herausragende Fotografen in die Leica Hall of Fame – Fotografen, die mit ihrem Blick auf die Welt etwas bewegt, etwas verändert haben. Zeugnisse ihres Schaffens sind Bildikonen, die sich in unser kollektives Gedächtnis gebrannt haben, die berührend und zeitlos die conditio humana veranschaulichen.

Als Erster wurde 2011 Steve McCurry mit dem Leica Hall of Fame Award geehrt. Es folgten Barbara Klemm, Nick Út, René Burri, Thomas Hoepker, Ara Güler, Gianni Berengo Gardin und Joel Meyerowitz. Im letzten Jahr wurden Bruce Davidson sowie Jürgen Schadeberg ausgezeichnet und in diesem Jahr wird nun Walter Vogel in die Leica Hall of Fame berufen.

Mehr Informationen gibt es auf der Webseite von Leica.

Bildnachweis: © Walter Vogel, courtesy Leica Camera AG